Samstag, 17. November 2007

richtung sueden

Da bin ich mal wieder. Diesmal schreibe ich von viel welter im Sueden: aus La Paz. Nach Galapagos musste ich wirklich zusehen, dass ich einige Kiloimeter hinter mich bringe. Ich begab mich also auf einen Busmarathon von Baños (Ecuador) nach Cusco (Peru). Den tag ueber schaute ich mir die staedte an und schlief dann auf der nachfahrt. So hatte ich die moeglichkeit ein bisschen von Loja, Chiclayo und Lima zu sehen. In Cusco angekommen hatte ich knapp 50 stunden busfahrt hinter mich gebracht. Der Wunsch endlich in einem echten bett zu schlafen war sehr praesent. Ich war ueberrascht wie viele Touristen das kleine Staedtchen bevoelkerten. Der ganze ort schien sich nur um den tourismus zu drehen: tourveranstalter, Pizzerien, western-style bars und cafes wohin ich blickte. Ich war nicht laenger ab vom schuss sondern vielmehr mitten drin im massenturismus. aber schlussendlich war ich aus dem selben Grund wie alle diese Menschen hier: um Machu Picchu zu besuchen, die vergessene Stadt der Inka.
Als ich Machu Picchu betrat war es noch vor Sonnenaufgang. Es hatte die nacht zuvor geregnet und nun bedeckte eine Nebeldecke grosse teile der antiken Stadt. Der Nebel machte den ohnehin schon mystischen platz zu einer Edgar Alan Poe – Landschaft: duester und geheimnisvoll. „warum wurde ausgerechnet hier oben eine Stadt gebaut? Und wie konnte diese spaeter vergessen werden?“ fragen wie diese gingen mir durch den kopf. Wenig spaeter sollte ich wenigstens auf einige eine antwort finden. Die Ortswahl fuer MP hatte mit Astrologie zu tun, was ich mir eigentlich auch denken haette koennen. Schliesslich drehte sich bei den Inkas und anderen Kulturen alles um die sonne. Man denke nur an Catequilla in Ecuador. MP befindet sich in mitten einer Bergkette von der jeder berg als ein gott verehrt wurde. Darueber hinaus dienten berggipfel dazu die Wechsel der Jahreszeiten zu bestimmen. Sie dienten als fixpunkte um den Lauf der Sonne waehrend des Jahres zu beobachten. Jahreszeitenwechsel waren so wichtig, weil die Landwirtschaft von ihnen abhaengt. Dafuer bedarf es einer genauen kenntnis ueber Regen- und Trockenzeiten, ueber warme und kalte Zeiten.
Nach einem tag des bewunderns und umherwandelns haette ich am ende um ein haar meinen Zug zurueck nach cusco verpasst. Ich konnte mich einfach nicht losreissen. Ich lief MP mindestens drei mal komplett ab, wobei ich den ort jedesmal mit mehr menschen teilen musste. In der hauptsaison kommen hier 4000 menschen taeglich an. Der weg von Machu Picchu zum Wayna Picchu ist schon auf 400 limitiert. Ich hoerte geruechte man wolle MP generell limitieren, da der ort jaehrlich mehrere zentimeter abrutscht unter der Last von hunderttausenden von besucherfuessen. Ich frage mich nur wie so eine beschraenkung durchgefuehrt werden wird: nach dem Motto „wer zuerst kommt malt zuerst“ oder indem man die preise anhebt? Sollte es bedeutend teurer werden, so waere MP bald einer kleinen elitaeren gruppe wohlhabender menschen vorbehalten. Diese haben heutzutage schon ihre uebernachtungsmoeglichkeit 20 meter vor den toren von MP in der sogenannten MP Sanctuary Lodge. Ich hoffe, das wird nicht passieren, andernfalls wuerde die mehrheit von uns eine grossartige und einmalige sehenswuerdigkeit verlieren.
Vom atemraubenden Machu Picchu fuehrte meine Reise zum Titicacasee. Das Staedtchen Puno ist nichts besonderes und die bewohner waren recht unfreundlich. Von hieraus kann man aber am besten zu den schwimmenden inseln von Uros gelangen. Zusammen mit Dan (USA) fuhren wir nach Uros. Die inseln sind von menschen gemacht. Sie bestehen fast gaenzlich aus dem getrockneten schilfgras das ueberall auf dem see waechst. Es war ein erlebnis die inseln zu sehen und auf ihnen herumzulaufen. Der boden, die haeuser, sogar die boote sind aus Schilfstroh und haben allesamt eine leuchtend gelbe farbe. Der kontrast von blauen himmel, der sich im wasser spiegelt und den gelben inseln ist einmalig.
Um zu einer kleinen Insel im Titicacasee zu gelangen mussten Dan und ich die grenze zu Bolivien passieren. Als wir an der grenze ankamen musstn wir hoeren, dass auf der anderen seite ein transportmittelstreik herrschte. Wir entschlossen uns die grenze zu fuss mit unseren rucksaecken zu passieren und bis ins naechste grenzdorf zu laufen. Das wetter war herrlcih, der tag jung und wir hatten auf den 8 km sogar music dank eines mp3 spielers. Der grenzort heisst Copacabana (wie der in Brasilien, zu dem wir aber nicht laufen wollten;) und von hier aus ging es am naechsten tag zur Sonneninsel. Dort, so glaubten die inkas, wurde die Sonne geboren. Wir waren zu siebt; eine Gruppe aus travellern die wir uns den abend davor in einem Pub kennengelernt hatten. Der hotelbesitzer hatte uns aufgetragen nicht nach 23 uhr nach hause zu kommen. Wir klingelten ihn schliesslich um 4 uhr morgens raus. Manchmal muss das sein – ausgehen meine ich. Ich hab es genossen. Vorallem weil es so selten ist fuer mich.
Was ich aber noch mehr geniesse ist es, die Sachen zu packen und weiter zu ziehen. Wirklich! Auch wenn das komisch klingt, fuer mich ist das immer der begin einer neuen geschichte. Hier in suedamerika bedeutete weiterziehen immer der anfang von neuen erfahrungen und eindruecken. Und neue Eindruecke sind immer etwas gutes und aufregend. Apropos: Morgen verlasse ich diesen Ort wieder!

Bis bald und alles Gute. MIKE

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