Sonntag, 19. Dezember 2010

Pakistan I

Das erste mal, dass ich einen Reisebericht von Pakistan gehört habe ist schon lange her. Seitdem ist viel passiert in diesen Breiten und die Entwicklung von Politik und Gesellschaft haben schwere Zeiten erlebt und erleben sie noch. Es war ein Schulfreund aus meinem Heimatort, der mir von seiner Reise erzählte. Benny war mit der Schule fertig und verbrachte einige Monate in Indien. Aus den zwei Monaten wurde ein Jahr und als das Visum auslief, begab er sich ins Nachbarland Pakistan. Doch anstatt 2-3 Wochen zu überbrücken, verbrachte er – ich will nicht lügen, denn es ist schon so lange her – ein bis zwei Monate in Pakistan. Der Grund war die Berglandschaft, die sich ihm bot. Die üppige Natur, das Karakorum-Gebirge, die Märkte und vor allem die Menschen, denen, so sagte er selbst, daran gelegen war, ihm als Gast in diesem Land, nur die besten Eindrücke angedeihen zu lassen. Damit er bei seiner Rückkehr nach Deutschland nur das Beste zu berichten habe. Und das tat Benny ja dann auch.

Die ersten zwei Wochen in dieser neuen Umgebung sind etwas ganz Neues für mich. Nicht nur, weil die Umgebung neu ist, sondern weil ich nicht auf Reisen bin. Dies ist also kein Weltenbummelbericht der üblichen Art. Ich arbeite hier in Islamabad. Mein Arbeitgeber ist Malteser International, die Hilfsorganisation des Malteserordens. Man könnte sage, dass mich die Monsunflut hierher geschwemmt hat. Nach einem halben Jahr im Kölner Headquarter, steht im Ausbildungsplan des einjährigen Traineeprogrammes eine weiteres halbes Jahr in einem der Projektländer. Mit einem geisteswissenschaftlichen Studium im Gepäck und einer Ausbildung als Hotelfachmann, kann ich hier zunächst nur im administrativen, sprich verwaltungstechnischen Bereich hilfreich sein. Wäre ich Arzt, Bauingenieur oder Architekt, so könnte ich sicher noch mehr und vor allem direkter bei der Not- und Übergangshilfe meinen Beitrag leisten. So aber werde ich mich zuerst einmal spezialisieren müssen, um dann auch in der Projektarbeit eingesetzt werden zu können. Dieser Prozess hat gerade erst begonnen.

Bei allen Sicherheitsbedenken hoffe ich doch im Verlauf der nächsten sechs Monate irgendwann auch Bennys Erfahrungen teilen zu können.

Bis bald und schon mal Frohe Weihnachten!